Pechstein dominiert leicht und locker

Eisschnelllauf: Berlinerin bei deutschen Einzelstreckenmeisterschaften viermal auf dem Podium

  • Erik Klein, SID
  • Lesedauer: 2 Min.
Die fünfmalige Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein feierte bei den deutschen Einzelstreckenmeisterschaften in Inzell mit zweimal Gold sowie je einmal Silber und Bronze einen starken Saisonauftakt.

Nach dem Titelgewinn über die 3000 m in 4:08,46 min holte sich die 39-jährige Berlinerin in 7:08,44 min über die abschließenden 5000 m auf der zweiten Langstrecke ungefährdet ihren 15. nationalen Titel. Auf den 1500 m verpasste sie mit 1:57,92 min Gold um lediglich 14 Hundertstelsekunden. Sogar auf den 1000 m landete Pechstein mit Bronze (1:17,64 min) auf dem Podium.

In Abwesenheit der Erfurter Team-Olympiasiegerin Stephanie Beckert (Rückenprobleme) konnte keine Läuferin Pechsteins Titeljagd auf den Langstrecken ernsthaft gefährden. Während die Rückkehrerin auf den 3000 m noch drei Sekunden Vorsprung auf die Zweitplatzierte Isabell Ost (Berlin) hatte, waren es auf den 5000 m bereits mehr als 14 Sekunden! Katrin Mattscherodt (Berlin/7:22,72) landete deutlich hinter Pechstein. »Das ist schon traurig, dass ich es immer noch so leicht habe, da vorne mitzulaufen«, hatte die 39-Jährige bereits vor den Wettkämpfen geäußert. »Ich habe meine Ziele erreicht«, meinte Pechstein später zufrieden. »Eigentlich sogar besser als erwartet«, ergänzte sie angesprochen auf ihre Bronzemedaille über die 1000-m-Distanz.

Zum Auftakt ihrer ersten kompletten Eisschnelllaufsaison seit ihrer zweijährigen Sperre wegen erhöhter Retikulozyten-Werte setzte die Berlinerin gleich ein dickes Ausrufezeichen. Nicht nur mit ihren Medaillen, sondern auch mit ihren Zeiten, dank derer sie nun auch bei den Weltcups über 1000 m und 1500 m starten darf.

»Ich denke schon, dass das Eindruck gemacht hat«, sagte Pechstein nach ihrem Auftakterfolg über 3000 m. Auch ihre Zeit über die 1000 m war fast noch eine Sekunde besser als eine Woche zuvor bei einem Testrennen in Erfurt. Für die anstehende Saison fühlt sie sich bestens gerüstet: »Richtig fest einplanen kann man Medaillen ja nicht, aber eingeplant sind sie«, sagte die sechsmalige Weltmeisterin und dreimalige Europameisterin mit Blick auf die kommenden Events. Bei den Weltcups will sie es locker angehen lassen: »Mal sehen, was auf den 1000 m und 1500 m drin ist.«

Neben Pechstein überzeugten vor allem die Berliner Monique Angermüller und Samuel Schwarz sowie Moritz Geisreiter (Inzell) mit jeweils zwei Titeln. Die 27-jährige Angermüller verteidigte über 1500 m und 1000 m ihre Titel aus dem Vorjahr, wobei ihre 1:16,20 min über 1000 m Weltklasse sind. Der 28-jährige Schwarz holte Gold über beide Sprintstrecken (500 und 1000 m). Die größte Überraschung war der Doppelerfolg von Lokalmatador Geisreiter. Der Zwei-Meter-Mann hatte nach seinem knappen Sieg über 5000 m auch noch die 10 000 m mit einer Topzeit von 13:18,84 min gewonnen. Resultate Seite 19

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