Das Schienenbein im Gemüsebeet

Augsburger Kleingärtner nutzen ein früheres Friedhofsgelände

  • Katia Rathsfeld, dpa
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

In einer kleinen Schrebergartenanlage in Augsburg hegen und pflegen Hobbygärtner seit Jahrzehnten ihre Parzellen. Doch noch vor gut 200 Jahren war das Gelände ein Friedhof. Und auch heute machen die Pächter immer wieder gruselige Funde.

Augsburg. Die kleine Schrebergartenanlage ist umgeben von der hohen Augsburger Stadtmauer. Auf dem verwunschenen Gelände wachsen üppige Sträucher, Blumen und Gemüsepflanzen. Doch vor gut 200 Jahren buddelten hier nicht Hobbygärtner, sondern Totengräber. Das Areal im Herzen der Stadt war einst ein Friedhof. Noch heute finden die Gartenpächter beim Graben in der Erde menschliche Überreste aus dieser Zeit.

Kerzen für die Nonnen

»Es reicht, wenn man 30 Zentimeter in die Tiefe geht - und schon findet man etwas«, erzählt Quirin Bauer. Der 30-Jährige ist seit 2011 Pächter einer Parzelle auf dem 3000 Quadratmeter großen Gelände - und hat bereits unfreiwillig einen Schienbeinknochen und ein paar menschliche Zähne aus der Erde geholt. »Wir schmeißen sie nicht weg, sondern vergraben sie dann wieder, nur etwas tiefer. Meine Nachbarin sagt immer, man muss die Totenruhe bewahren«, sagt Bauer.

Auf ganze ...


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