Blinder Alarm

In Oberbayern gibt es gar keine Wölfe. Dennoch wird über deren Gefährlichkeit hart gestritten

  • Sabine Dobel, dpa
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Ein Faltblatt über Wölfe erhitzt in Oberbayern die Gemüter. Bauern warnen darin vor drastischen Folgen einer Ansiedelung von Wölfen, Naturschützer halten dagegen. Die Fronten sind verhärtet.

München/Bayrischzell. Vermutlich lebt derzeit kein einziger Wolf in Oberbayern - aber um das Tier tobt trotzdem ein heftiger Streit. Ein Faltblatt von Bauern erhitzt die Gemüter, es scheint inzwischen fast zum Politikum geworden zu sein. Darin heißt es, der Wolf bedrohe nicht nur die Weidewirtschaft, sondern stelle auch eine direkte Gefahr für den Menschen dar. Umweltschützer protestieren gegen das Papier mit dem Titel »Ansiedelung von Wölfen: Haben Schafe, Ziegen und Rinder in den Alpen noch eine Zukunft?«.

Gezielte Desinformation?

»Die Menschen vor Ort können sich nicht mehr frei bewegen und müssen Vorsichtsmaßnahmen ergreifen«, so das Szenario in der Veröffentlichung. Almwirtschaft mit Weidehaltung müsse aufgegeben werden. Die Folgen seien weitreichend: Almweiden verbuschten, Menschen verlören ihre Lebensgrundlage, althergebrachtes Wissen und Bräuche wie der Almabtrieb gingen verloren. Das Faltblatt zeigt einen Wolf mit aufgeri...


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