Das Anekdotische und das Verschwiegene

Mario Levi: Roman vor dem Hintergrund politischer Turbulenzen in der Türkei

  • Uli Gellermann
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Manchen schien das Ende der 70er Jahre in der Türkei der Vorabend der sozialistischen Revolution zu sein: Die türkischen Kommunisten und die linke Gewerkschaftsbewegung konnten Millionen Menschen bewegen: An den Universitäten waren die Linken die Wortführer, seit dem letzten faktischen Militärputsch 1971 war die Armee nicht mehr die heilige, kemalistische Kuh. Es könnte, glaubten manche, eine grundlegende linke Veränderung in der Türkei geben. Doch dann kam der Putsch von 1980: Über eine halbe Million politischer Gefangener bevölkerte die Gefängnisse, Hunderte von Todesstrafen wurden verhängt, Folter gehörte zum alltäglichen Geschäft. Auf diese Zeit blickt Mario Levi rund 30 Jahre später zurück.

Sie hatten ein Theaterstück verfasst und auf die Bühne ihres Istanbuler Gymnasiums gebracht, damals in den 70ern, der Türke Necmi, der Grieche Yorgos, der Jude Niso, die Jüdin Seli und die Türkin Sebnem. Über sie lässt der Autor den Erzähler...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.