Fotokunst als Widerstand
Im Gropiusbau beeindruckt »Russischer Piktorialismus 1900-1930«
Während die Fotografie sich nach ihrer Erfindung rasch als Dokumentarmittel etablierte, für Zeitungen etwa, tat sie sich schwer, als Kunst anerkannt zu werden. Sie schaffe lediglich ein simples Abbild der Natur, Kunst habe aber die Aufgabe, die Natur zu höherer Aussage hin zu verarbeiten, so die Kritik. Es waren Abspaltungen fotografischer Zirkel vornehmlich in London, die bewiesen, dass die Fotografie sehr wohl Emotionen erzielen könne. Theoretiker wie Robinson und Emerson, der sich auch auf Helmholtz‘ Recherchen zum menschlichen Sehen stützte, schrieben Bücher, ihre Anhänger nannten sich Piktorialisten.
Landschaft, Porträt und Akt wurden deren bevorzugte Sujets, bei sorglichem Verzicht auf industrielle Motive und gleichsam sorgfältigstem Einsatz komplizierter Verfahren zur Bearbeitung der Negative. Verringerte Konturenschärfe, nebelartiges Licht und fließende Übergänge, bisweilen Farbauftrag verliehen den Fotografien nun malerisc...
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