Die Blockierer

Kommentar von Dietmar Janke

  • Lesedauer: 1 Min.

Mit zunehmender Dauer und Heftigkeit der spekulativen Angriffe auf Mitglieder des Euroraums wächst die Anhängerschaft von Eurobonds. Lediglich von bundesdeutscher Seite kommt ein fanatisch-verbohrtes Nein! Die Stammtischparole, man könne den Schuldensündern nicht auch noch Geld hinterherwerfen, führt Berlin genauso in die Isolation wie der Vorteil des derzeit günstigeren Zinsniveaus gegenüber den Europartnern. Nach der grundsätzlichen Positionierung durch die Kanzlerin stellte auch der FDP-Chef in der Haushaltsdebatte erneut unter Beweis, wo sein Horizont liegt - am eigenen Tellerrand.

Hinter den Kulissen werden indes offenbar bereits Szenarien für den Fall durchgespielt, dass eine derart lebensfremde Blockadehaltung nicht mehr länger zu bewahren ist. Dann soll es vor allem eine Frage des Preises sein, den die Anhänger der Eurobonds zu zahlen bereit sind. Seit längerem werden hier die allgemeine Akzeptanz des bundesdeutschen Schuldenverbotes im Euroraum sowie die Übergabe finanzpolitischer Souveränitätsrechte an die EU-Kommission genannt. Das freilich wäre die Stunde der Technokraten - und brächte Euroland noch fester in Berliner Hand, als es bislang bereits der Fall ist.

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