Genügend Gründe

Kommentar von Ines Wallrodt

  • Lesedauer: 1 Min.

Schwächer, aber nicht schwach werden die Proteste gegen den 13. Atommülltransport aus Frankreich nach Gorleben werden. Sicher: Nach dem Ausstiegsbeschluss der Bundesregierung mit Siegel von Rot-Grün und dem verkündeten Neustart in der Endlagersuche wird mancher Vorjahresdemonstrant an diesem Adventswochenende das behagliche Wohnzimmer der novemberlichen Straße im Wendland vorziehen. Dennoch ist der Konflikt nicht befriedet. Dafür hätte die Bundesregierung viel weiter gehen müssen. Aber die Arbeiten im Salzstock Gorleben wurden nicht gestoppt. Neun Atomkraftwerke dürfen noch bis zu zehn Jahre länger hochradioaktiven Müll produzieren, der Millionen Jahre strahlt. Und auch die regenerative Zukunft wird wieder den großen Energiekonzernen überlassen und nicht dezentral in kommunale Obhut verlagert.

Den einen mobilisiert dieser, die andere jener Punkt mehr. Das Ergebnis ist, dass es noch immer genügend Gründe sind, um viele Menschen gegen diesen Castortransport protestieren zu lassen. Und so wird es weitergehen, bis eine wirkliche Lösung der Atomfrage beschlossen ist. Atomkraftgegner haben diese Woche Dutzende Atommüllfässer symbolisch beim Umweltministerium vor die Tür geladen. Schade, dass Castorbehälter im Wohnzimmer von Roland Koch, Angela Merkel oder Rainer Brüderle keine Lösung sind. Wobei, warum eigentlich nicht? Unsicherer als in der »Kartoffelscheune« in Gorleben stehen sie dort auch nicht.

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