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Die Strafe soll den zu Strafenden läutern und resozialisieren; sie soll begangenes Unrecht sühnen und Nachahmer abschrecken. Wenn das immer noch gilt, dann fragt man sich, warum Karl-Theodor zu Guttenberg für sein Doktorplagiat mit lumpigen 20 000 Euro Bußgeld davonkommt. 20 000 Euro, das dürfte ihn etwa so sehr ärgern wie drei Tage Fernsehverbot. Eher wäre es da eine passende Strafe gewesen, wenn er - der im amerikanischen Edel-Exil sein Äußeres verändert hat - bei sämtlichen Deutschlandbesuchen wieder seine Hochglanzfrisur und seine Doktorbrille tragen müsste. So aber zeigt er sich unbeeindruckt und erzählt in altbekannter Dreistigkeit, dass er sich bei einem absichtlichen Täuschungsversuch »niemals so plump und dumm angestellt« hätte. Ein schöner, zum vielfachen Plagiat geeigneter Satz - mit dieser Ausrede kann sich in Zukunft jeder erwischte Übeltäter aus der Affäre ziehen. Der falsche Doktor hat noch eine große Zukunft vor sich. wh

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