Im Land der Dichter und Spender

Der Schauspieler Peter Sodann bewahrt seit Jahren Bücher davor, auf der Müllkippe zu landen

  • Heidrun Böger, Staucha
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Etwa eine Million Bücher, die zwischen 1945 und 1990 in der DDR erschienen sind, hat der ehemalige Theaterintendant Sodann gesammelt und vor dem Müll bewahrt. So ist eine seltsame Bibliothek entstanden, die nie geplant war und dennoch existiert: früher in einer Turnhalle, jetzt auf einem ehemaligen Rittergut.

Der Büchersammler Peter Sodann: »Ich lasse mir nicht mein Leben wegwerfen.«
Der Büchersammler Peter Sodann: »Ich lasse mir nicht mein Leben wegwerfen.«

Unmengen von Büchern stapeln sich in einem ehemaligen Kuhstall im sächsischen Staucha, zehn Kilometer entfernt von Riesa. Etwa eine Million sind es. Ganz genau kann Peter Sodann es auch nicht sagen. Der als »Tatort«-Kommissar Bruno Ehrlicher bekannte Schauspieler aus Halle hat sich den Büchern verschrieben. »Seit 20 Jahren fahre ich durchs Land, um sie abzuholen.« Nach der Wende flogen viele in den Müll, nicht nur Werke von Erwin Strittmatter, Anna Seghers oder Hermann Kant, auch die von Goethe, Jules Verne und Sophokles. Überall, wohin Sodann kam, sagte man ihm: »Die Bücher können doch weg.« Das ärgert ihn bis heute: »Ich lasse mir nicht mein Leben wegwerfen.«

Überm Ladentisch oder darunter

Ein Rückblick: Zunächst befanden sich die Bücher in Halle in den Räumen des »neuen theater«. Mit dem Ende des dortigen Engagements von Sodann als Intendant 2005 musste auch die Büchersammlung verschwinden. So gründete er 2007 in Merseburg als ...


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