nd-aktuell.de / 02.12.2011 / Politik / Seite 17

Ehegattensplitting macht Erwerbsarbeit für Frauen unattraktiv

Das Ehegattensplitting führt dazu, dass sich für viele verheiratete Frauen die Erwerbstätigkeit nicht rechnet. Je höher das gemeinsame Haushaltseinkommen und je größer die Differenz zwischen den Einkommen der Ehepartner, desto größer ist der Steuervorteil. Das Splitting kommt nicht automatisch Haushalten mit Kindern zugute, sondern fördert Ehen. Für unverheiratete Eltern und Alleinerziehende gilt der Steuervorteil nicht.

Der Übergang zu einer Individualbesteuerung könnte Steuermehreinnahmen von etwa 27 Milliarden Euro bedeuten. Die Erwerbsbeteiligung von Ehefrauen würde sich erhöhen. Das Haushaltsnettoeinkommen eines Ehepaares würde sinken, im Westen durchschnittlich um monatlich 134 Euro, im Osten um 50 Euro. Grund für die Ost-West-Differenz: Im Osten gibt es mehr Doppelverdiener-Paare. Zudem sind die Einkommen niedriger.