nd-aktuell.de / 09.12.2011 / Kultur / Seite 15

Mehr Repression

Journalisten 2011

Die Zahl der weltweit inhaftierten Journalisten ist so hoch wie seit 15 Jahren nicht mehr. Derzeit befänden sich 179 Reporter, Redakteure und Fotografen in Haft, erklärte die in New York ansässige Journalistenorganisation Komitee zum Schutz von Journalisten (CPJ) am Donnerstag. Damit stieg die Zahl der inhaftierten Journalisten im Vergleich zum Vorjahr um 34. Die meisten Journalisten (42) sitzen demnach in Iran hinter Gittern. In Eritrea sind es 28, in China 27 und in Birma zwölf Journalisten.

Fast die Hälfte aller inhaftierten Journalisten arbeitet laut CPJ für Online-Medien, rund 45 Prozent sind freie Mitarbeiter. »Unabhängige Journalisten, die häufig keine institutionelle Unterstützung gegen juristischen Druck oder zur Verteidigung vor Gericht haben, tragen die Hauptlast dieses nie dagewesenen Anstiegs der Festnahme von Journalisten«, erklärte CPJ-Chef Joel Simon. Der Organisation zufolge sitzen die meisten Journalisten in Haft, weil sie den Staat kritisierten oder gegen Zensurbestimmungen verstießen.

Nicht eingerechnet in die CPJ-Zählung sind die Journalisten, die spurlos verschwanden oder entführt wurden. Bislang wurden in diesem Jahr weltweit 42 Journalisten getötet. AFP