nd-aktuell.de / 12.12.2011 / Wirtschaft und Umwelt / Seite 2

Klimagipfel

Das Durban-Paket

● Ein Nachfolgeabkommen des Kyoto-Protokolls soll erst bei der nächsten Klimakonferenz in Katar 2012 ausgearbeitet werden. Die Vereinbarung über die Reduktion von Treibhausgasen könnte dann ab 2013 greifen. Offen blieb aber, ob die nächste Verpflichtungsperiode bis 2017 oder bis 2020 andauern soll. Im nächsten Jahr müssen die Reduktionsziele der einzelnen Länder ins Abkommen.

● Bis spätestens 2015 soll ein Abkommen vereinbart werden, das auch die Klimaziele von Nicht-Kyoto-Staaten erfasst und ab 2020 in Kraft tritt. Dazu zählen die USA, China und Indien. Ob es einmal mit dem Kyoto-Prozess zusammengefasst wird, ist offen. Unklar blieb auch die rechtliche Verbindlichkeit.

● Der bereits in Cancún beschlossene Grüne Klimafonds soll ab 2020 jährlich 100 Milliarden Dollar (74 Milliarden Euro) für Entwicklungsländer bereitstellen. In Durban vereinbarten die Delegierten ein Arbeitsprogramm für 2012, um den Fonds funktionsfähig zu machen, etwa Personal einzustellen. Um den Sitz bewarben sich unter anderem Deutschland und Mexiko. Der Vorschlag, auch Abgaben auf Schiffs- und Flugverkehr für den Fonds zu nutzen, wurde gestrichen.

● Die Texte zum Waldschutz wurden wenig vorangetrieben. Im Finanzfonds ist dafür kein Geld vorgesehen. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Geld für die Urwälder von der Industrie kommt, die dann ihren eigenen Treibhausgasausstoß nicht mehr so stark reduzieren muss. nd/dpa