nd-aktuell.de / 12.12.2011 / Kultur / Seite 15

MOSEKUNDS MONTAG

KUNDENDIENST

Wolfgang Hübner
Herr Mosekund hatte einen Roman verfasst, in kleiner Auflage drucken lassen und die Exemplare an Freunde und Bekannte verschenkt. Ein Jahr später schrieb er ihnen einen Brief: »Liebe Leserin, lieber Leser, seit einem Jahr sind Sie nun mit meinem Roman zusammen. Zeit für eine erste Wartung und Durchsicht. Sind Sie mit den Figuren zufrieden? Schlägt der Spannungsbogen Sie noch in seinen Bann? Genügt Ihnen die Stringenz des Geschehens? Gern komme ich Ihren Wünschen nach, justiere die Dramaturgie, überprüfe die Handlungsabläufe, optimiere die Semantik und passe das Lokalkolorit Ihren individuellen Vorstellungen an. Bitte vereinbaren Sie bald einen Termin mit mir. Herzlich, Herr Mosekund.«