Spannungen in DR Kongo

Ausrufung von Kabila zum Präsidenten sorgt für Unruhen

  • Lesedauer: 1 Min.
Nach der Ausrufung von Amtsinhaber Joseph Kabila zum Sieger der Präsidentenwahl in der Demokratischen Republik Kongo ist die Lage in dem zentralafrikanischen Staat angespannt.

Kinshasa (AFP/ND). Internationale Beobachter kritisierten das Wahlergebnis in der Demokratischen Republik Kongo (DRC) wegen schwerer Unregelmäßigkeiten am Samstag (Ortszeit) als unglaubwürdig. Sicherheitskräfte erschossen bei Einsätzen gegen angebliche Plünderer mindestens vier Menschen.

Zahlreiche Wahllokale hätten eine »unwahrscheinlich hohe« Wahlbeteiligung von 99 bis 100 Prozent gemeldet, wobei alle oder fast alle Stimmen an Amtsinhaber Joseph Kabila gegangen sein sollten, erklärte die vom früheren US-Präsidenten Jimmy Carter gegründete Wahlbeobachter-Organisation Carter Center. Diese und weitere Vorkommnisse deuteten auf »Missmanagement« bei der Erstellung des Wahlergebnisses hin und stellten die Glaubwürdigkeit der Wahl in Frage.

Die nationale Wahlkommission hatte Staatschef Kabila am Freitag zum Sieger der Präsidentschaftswahl erklärt. Demnach gewann er mit knapp 49 Prozent der Stimmen vor seinem Herausforderer Etienne Tshisekedi, der gut 32 Prozent erreichte. Anhänger Tshisekedis protestierten. Bevor der 40-jährige Kabila seine zweite Amtszeit als Staatschef antreten kann, muss der Oberste Gerichtshof des Landes zunächst das Wahlergebnis bestätigen. Am 17. Dezember sollen die Richter den definitiven Wahlsieger bekannt geben.

Sicherheitskräfte erschossen nach Angaben von Polizeichef Charles Bisengimana beim Einsatz gegen »Plünderer« vier Menschen. Der UN-Sender Radio Okapi berichtete von sechs Todesopfern. Die DRC kommt nicht zur Ruhe. Personalie Seite 4

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