Massenprotest in Moskau

Die größte Kundgebung seit 20 Jahren forderte Neuwahlen zum russischen Parlament

  • Irina Wolkowa, Moskau
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die Organisatoren der Moskauer Demonstration am Samstag sprachen von mindestens 60 000 Teilnehmern, einige Beobachter sogar von 100 000, die Polizei, die sich korrekt verhielt und dafür gelobt wurde, von gut 25 000: Es war der größte Massenprotest, seit im August 1991 das Notstandskomitee gegen Gorbatschow und die Perestroika putschte.

15:41 Moskauer Zeit. Ex-Premier Michail Kasjanow tritt bei der Protestversammlung auf dem Moskauer Bolotnaja-Platz ans Mikrofon. In Russland, sagt er, hätten politische Veränderungen begonnen, die nicht mehr rückgängig zu machen seien. Linke und Rechte hätten die Reihen geschlossen, das Volk sei es leid, als Pöbel behandelt zu werden, dessen Stimme nichts gilt. Wenn die Machthaber bis Jahresende die unfairen und teilweise sogar gefälschten Parlamentswahlen vom 4. Dezember nicht für ungültig erklären und neue anberaumen, »wissen wir, was wir am 4. März bei den Präsidentenwahlen zu tun haben. Wir werden dafür sorgen, dass Putin nicht in den Kreml zurückkehrt«.

Neuwahlen stehen ganz oben im Forderungskatalog, den die Protestler zu Ende der fast vierstündigen Kundgebung verabschieden. Ebenso die Absetzung vom obersten Wahlleiter Wladimir Tschurow, gegen den auch wegen Fälschung ermittelt werden soll, die Freilassung politischer Gefange...


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