Frauen-Power

Kommentar von Olaf Standke

  • Lesedauer: 2 Min.

Eine Präsidentin, eine Friedenskämpferin und eine Rebellin - erstmals in der Geschichte teilen sich drei Frauen den Friedensnobelpreis, der am Sonnabend in der norwegischen Hauptstadt Oslo übergeben wurde. Die Liberianerin Ellen Johnson-Sirleaf ist die erste frei gewählte Staatschefin des afrikanischen Kontinents. Wie ihre Landsfrau Leymah Gbowee, eine basisaktive Sozialarbeiterin mit dem Spitznamen »Kriegerin des Friedens«, steht sie für den erfolgreichen Kampf gegen den jahrelangen Bürgerkriegshorror in ihrer leidgeprüften Heimat. Die 32-jährige Journalistin Tawakkul Karman wiederum berichtete auf der Festveranstaltung begeistert von der »Jugend-Revolution« in Jemen und will dort nach den Jahrzehnten einer Diktatur Präsidentin werden - wenn sie denn nur kandidieren dürfe. Die jüngste Preisträgerin seit der ersten Vergabe vor 110 Jahren war eine treibende Kraft beim Volksaufstand und ist damit auch ein Gesicht des Kampfes für Demokratie und Menschenrechte in den arabischen Ländern.

Die Auswahl des Osloer Komitees für das Jahr 2011 hat aber nicht nur für die Heimatländer und -regionen der Ausgezeichneten große Bedeutung. Diese Friedensnobelpreise sind zugleich Anerkennung für die ausschlaggebende Rolle, die Frauen bei der zivilen Beilegung von Konflikten wie demokratischen Veränderungen in vielen Ländern spielen und eine starke Ermutigung für ihren Kampf um Gleichberechtigung in aller Welt. Denn die, das zeigen alle Erfahrungen, ist unerlässlich für den Aufbau gerechter und friedlicher Gesellschaften. So soll denn auch der »universelle« Appell von Ellen Johnson-Sirleaf am Sonnabend in Oslo verstanden werden: »Meine Schwestern, meine Töchter, meine Freundinnen, findet eure Stimme!«

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