Osten setzt auf Betreuung in der Krippe

Sachsen-Anhalt laut Bundesamt Spitzenreiter

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Wiesbaden (Agenturen/nd). Die Betreuungsquote für einjährige Kinder liegt in den ostdeutschen Bundesländern mehr als dreimal so hoch wie im Westen. Wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte, wurden bei der im März erhobenen Stichprobe durchschnittlich 60,6 Prozent der Kleinkinder aus ostdeutschen Landkreisen und kreisfreien Städten in einer Krippe oder von Tageseltern betreut. Im Westen waren es nur 17,9 Prozent der Kinder.

Die höchsten Betreuungsquoten hatten laut Statistik drei Kreise in Sachsen-Anhalt. Spitzenreiter war der Salzlandkreis mit 82,4 Prozent, gefolgt von den Landkreisen Wittenberg (80,6 Prozent) und Jerichower Land (80,1 Prozent). In Westdeutschland hatte Heidelberg mit einer Quote von 44,9 Prozent die höchste Quote, gefolgt von Erlangen mit 39,4 Prozent und Hamburg mit 38,1 Prozent.

Auch bei den zweijährigen Kindern gibt es gravierende Unterschiede bei der Betreuung zwischen Ost und West. Mit Ausnahme des sächsischen Erzgebirgskreises lag in allen Kreisen und kreisfreien Städten im Osten die Betreuungsquote bei über 70 Prozent. In Gera wurden 94,1 Prozent und damit praktisch fast alle Zweijährigen betreut. Im Westen dagegen gab es nur vier Kreise, die eine Quote von über 70 Prozent hatten. Hier war der Landkreis Südliche Weinstraße in Rheinland-Pfalz mit drei Viertel der Zweijährigen (76,8 Prozent) Spitzenreiter.

Von 2013 an haben alle Eltern einen Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz oder Tagespflege, bevor ihre Kinder in den Kindergarten kommen. Auf Basis des geschätzten Bedarfs haben Bund, Länder und Kommunen eine Betreuungsquote von 35 Prozent festgelegt. Um sie zu erreichen, fehlen im Westen Deutschlands aktuell 230 000 Plätze.

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