nd-aktuell.de / 17.12.2011 / In eigener Sache / Seite 1

Schröders Least Wanted

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend warnt vor der Tageszeitung neues deutschland. Beiträge in diesem als »linksextremistisch« eingestuften Medium »unterstützen kommunistische bzw. anarchistische Weltdeutungen und diskreditieren zugleich gegenläufige Nachrichten als ›bürgerlichen Manipulationszusammenhang‹«.
Schröders Least Wanted

Bundesministerin Kristina Schröder bittet alle Bürgerinnen und Bürger um Mithilfe, die Tageszeitung »neues deutschland« zu ergreifen. Sie hält sich gewöhnlich schon morgens in Briefkästen und an gut sortierten Kiosken auf.
Folgende Redakteurinnen und Redakteure sind u.a. der Mitarbeit an der Zeitung dringend verdächtig:

Jörg Meyer (39), Inlandredakteur, taucht auf Gewerkschafts- und Anti-Nazi-Demos auf, und dann auch wieder ab.

Karlen Vesper (52), Kulturredakteurin, kettet sich an Hammer und Sichel und summt bei der Arbeit Lieder über die Oktoberrevolution.

Katja Eichholz (32), Online-Redakteurin, wirft antikapitalistische Köder in die weiten Ozeane des Internet.

René Heilig (59), Inlandredakteur, hat der Bundesregierung mehrfach Rüstungsexport vorgeworfen.

Wolfgang Frotscher (64), Bildredakteur, wühlt in Agenturarchiven nach fragwürdigen Fotos der Bundeskanzlerin.

Christin Odoj (27), Volontärin, wird noch zur Linksextremistin ausgebildet, muss täglich Wodka für die Kolleg(inn)en holen.

Detlef D. Pries (62), Auslandsredakteur, wacht darüber, dass chinesische und russische Namen linientreu transkribiert werden.

Markus Drescher (33), Inlandredakteur, wickelt seine aufrührerischen Ansichten gern in ein Trikot des FC St. Pauli.

Jürgen Reents (62), Chefredakteur, gebürtiger Linksabbieger, findet aber, dass in der alten Bundesrepublik nicht alles schlecht war.

Sarah Liebigt (26), Lokalredakteurin, verliert die Hoffnung nicht, dass Politik mehr sein könnte, als flaue Kompromisse zu machen.

Christian Klemm (32), Inlandredakteur, besticht sogar Konservative, sich an Debatten im »nd« zu beteiligen.

Jürgen Amendt (46), Kulturredakteur, meint tatsächlich, ungleiche Bildungschancen hätten etwas mit ungleichen Einkommen zu tun.

Martin Kröger (36), Lokalredakteur, wohnt in Berlin-Kreuzberg – jedes weitere Wort über ihn wäre eine Verharmlosung.

Sonja Vogel (28), Lokalredakteurin, plädiert dafür, Obdachlosen- und Flüchtlingsinitiativen besser zuzuhören.



Siehe auch: Kristina-Schröder-Bildungsabo[1]

Links:

  1. http://www.nd-aktuell.de/abo/