Zauberwelt der Überlieferung

Es war einmal …. Wie Jacob und Wilhelm Grimm zu ihren Märchen kamen

Mit Clemens Brentano fing es an. Ob sein Schwager Savigny, wollte er am 22. März 1806 wissen, in Kassel nicht einen Freund kenne, der in der Bibliothek nach alten Liedern forschen und sie abschreiben könne

Der Rechtshistoriker Friedrich Carl von Savigny überlegte nicht lange. Er gab die Frage an seinen ehemaligen Studenten Jacob Grimm weiter, und der, sofort Feuer und Flamme, holte gleich noch seine jüngeren Brüder Wilhelm und, zum Abschreiben der Texte, Ferdinand dazu. Mit Wilhelm durchforstete er seit dem Frühsommer 1806 begeistert die deutsche Literatur nach Beiträgen für die Sammlung »Des Knaben Wunderhorn«. Brentano, entzückt über den Glückstreffer, nannte die beiden schon bald »zwei sehr liebe, liebe altteutsche vertraute Freunde«. Sie wissen mehr als Tieck, schrieb er staunend (was schon etwas heißen wollte), und weil er auch noch Märchen sammeln und herausgeben wollte, machten sich Jacob und Wilhelm Grimm, kaum dass sie ihre Lieder beisammen hatten, bald von neuem auf die Suche.

Brentano stellte ihnen seine riesige Bibliothek zur Verfügung und als Erzählmuster zwei Texte des späteren Malers Philipp Otto Runge. Im Herbst 1810...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.