Runen am Christbaum

Neonazis propagieren ein Weihnachten ohne Christentum - und demonstrieren heute in Bielefeld

  • Lothar Simmank, epd
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

»Sonnenwendfeiern« von Neonazis, »Julbaum« statt Christbaum: Rechtsextreme haben das Weihnachtsfest für ihre Ziele entdeckt.

»Es gibt kein heiligeres Fest, das unsere Kultur und das Wesen unserer nordischen Art widerspiegelt, als die Deutsche Weihnacht. Es gibt kein deutscheres Fest!« Was nach Originalton der ersten »Volksweihnacht« unter dem Hakenkreuz im Jahr 1934 erinnert, ist ein Zitat aus der Internetseite freies-pommern.de, geschrieben kurz vor Weihnachten 2010. Verantwortlich für die Seite ist laut Impressum der NPD-Landtagsabgeordnete Tino Müller aus Mecklenburg-Vorpommern.

Kein Platz in der »deutschen Weihnacht« ist für die Geburt Jesu in Bethlehem oder für Maria und Josef. Die christliche Botschaft des Friedensfestes wird im rechtsextremen Lager radikal umgedeutet, so wie es die Nationalsozialisten in den 30er und 40er Jahren vorgemacht haben: Mit heidnisch-germanischen Mythen und Symbolen wird ein entchristlichtes Weihnachten konstruiert.

»Rechtsextremisten haben das Weihnachtsfest für ihre Ziele entdeckt«, sagt Judith Breuer. Sie und ihre...


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