Falsche Bioware an neun Firmen

Unternehmen in vier Bundesländer betroffen

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Berlin (dpa/nd). Im Zuge des Betrugsskandals mit Bioprodukten in Italien sind nach neuen Erkenntnissen der Behörden rund 550 Tonnen falsch deklarierte Waren nach Deutschland gelangt. Direkt beliefert wurden neun Unternehmen in Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, wie das Bundesagrarministerium nach Informationen aus Rom am Dienstag mitteilte. Überwiegend handele es sich um Sojabohnen, Sojakuchen und Rapskuchen, die vor allem als Futtermittel verwendet werden. Gesundheitsgefahr bestehe nicht. Der mutmaßliche Schwindel in Italien war Anfang Dezember entdeckt worden. Normale Produkte sollen als teurere Bioware verkauft worden sein.

Inzwischen liegen den deutschen Stellen Listen der italienischen Behörden vor, wie das Bundesministerium erklärte. Sie enthielten Angaben zu Produkten und Transaktionen sowie zu Lieferanten, die im Zuge der Ermittlungen auffällig geworden seien. Wegen des laufenden Verfahrens in Italien seien die Listen aber noch nicht vollständig. Die Regierung in Rom habe weitere Informationen zugesagt.

In Italien hatte die Polizei rund 2500 Tonnen vermutlich falsch deklarierte Öko-Waren wie Mehl und Obst in Verona beschlagnahmt. Eine Fälscherbande soll damit Millionenumsätze gemacht haben. Ein Teil der wohl ganz normalen Produkte soll teuer als Bioware in andere Länder gegangen sein - auch nach Deutschland, vermutlich zu einem großen Teil schon 2007/2008.

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