Nach der Schlacht

Rainer Funke über Müllberge und Nöte der BSR

  • Lesedauer: 2 Min.

Die Stadt sieht am Neujahrsmorgen aus, als hätten Stürme gewütet. Zwar sind die Gebäude heil geblieben, doch gleichen Straßen und Parks einer einzigartigen absurden Mülllandschaft. Nicht nur am Brandenburger Tor, wo man sich auf der zentralen Party tummelte.

Allüberall liegen pappene Abschussrampen und solche in Gestalt von Flaschen oder Eimern herum, dazu eine Unmenge Glasbruch, zerfetzte Böller, Papierschlangen, entschärfte Raketen, gefühlte Pfunde von Konfetti. Hier eine Pappnase, da eine Jacke. Leichte Trunkenheit und überschäumende Freude machen bekanntlich gleichermaßen vergesslich. Wer Auto fährt, ist zu Schlangenlinien gezwungen, um Resten der Feierschlacht auszuweichen - und gerät dadurch womöglich in den Verdacht, noch etwas zu viel Alkohol im Blute zu parken.

Die Leute von der Stadtreinigung (BSR) und die gesondert für die Winterszeit georderten Mitarbeiter, die seit dem frühen Morgen mit massivem Aufgebot an »Müll-Brennpunkten« am Wirken sind, steht eine Menge »Raumpflege« bevor. Wie in jedem Jahr. Erst die ganz wichtigen Strecken, dann die wichtigen, zuletzt die in den Kiezen. Mit Fleiß und Engagement, was an dieser Stelle ausdrücklich gewürdigt werden soll. Trotz mancher Meckerköppe, die immer wieder beklagen, dass der Müll vor ihrem Hause, den sie selbst produziert haben, nicht als erster weggeräumt wird. Statt es selbst zu tun. Nur schneien darf es nicht. Dann weiten sich die Mühen der BSR aus. Denn Schneeräumung hat nun mal Vorrang, wenn die Stadt funktionieren soll.

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