Signale

Ausländische Beobachter nach Nahost?

  • Lennart Lehmann
  • Lesedauer: ca. 1.0 Min.
Die Forderung der Außenminister der G-8-Staaten, ausländische Beobachter im Krisengebiet am Jordan zu erlauben, bedeutet nach Ansicht von Experten einen erheblichen Schwenk vor allem in der US-amerikanischen Politik. Die USA haben bisher stets Israels Weigerung unterstützt, Ausländer als Augenzeugen des Krieges gegen die Palästinenser zuzulassen: Die Beobachter würden die Souveränität des Staates Israel in Frage stellen, hieß es. Dahinter steckt die israelische Angst vor dem Druck der Weltöffentlichkeit, seine Kolonialpolitik ändern zu müssen. Zwar ist bisher außer Worten noch nichts passiert, doch haben sich die USA nun auf Drängen der Europäer einer entsprechenden Empfehlung des Mitchell-Berichts angeschlossen. Ein Hinweis darauf, dass man in Washington nicht mehr bereit ist, jegliche Argumente und jedes Handeln Israels gutzuheißen? Hat Washington eingesehen, dass der Kurs Scharons - und Arafats auf der anderen Seite - die Bewohner der Region nur weiter militarisiert und das Entstehen einer stabilen Zivilgesellschaft im Nahen Osten verhindert? Tatsächlich würde Bush durch eine allzu offene Unterstützung Scharons auch USA-Personal und -Einrichtungen im Nahen Osten hasserfüllten Bombenanschlägern ausliefern. Das Signal aus Genua richtet sich aber ebenso an die Palästinenser, sich ihren moralische...

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