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Die Mailbox eines Mobiltelefons zeichnet sich dadurch aus, dass sie zwar existiert, aber trotzdem nicht da ist. Anders als den Briefkasten am Gartenzaun kann man sie nicht sehen, geschweige denn begreifen. Sie ist - wie das Internet - virtuell. Um mit Virtuellem das ganz reale Leben zu beeinflussen, mussten Menschen aber nicht erst Handys und Computer erfinden. Dazu genügt seit jeher das Gerücht. Gerüchte verändern das tatsächliche Zusammenleben, seit unsere Urahnen zu sprechen begannen. Nicht selten entfalten sie viel größere Wirkung als die manifesten Vorgänge, die hinter ihnen stecken mögen. Der Nährboden des Gerüchts ist immer das Geheimnis. So schützenswert manche privaten Geheimnisse unbedingt sind, so vermag doch kein Gesetz das Eigenleben von Gerüchten aufzuhalten. An Stammtischen und in Internetforen wächst aus dem geheimnisvollen Inhalt einer virtuellen Mailbox letztlich ein Gespenst, das nur mit dem Scheinwerfer zu bezwingen ist. mha

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