Blätter statt Plastikfolie in Kamerun

  • Ngala Killian Chimtom, Jaunde (IPS)
  • Lesedauer: 2 Min.

Wer in Maya Stellas Restaurant in Kameruns Hauptstadt Jaunde Fufu aus Mais bestellt, bekommt das traditionelle westafrikanische Gericht in einer Verpackung aus Bananenblättern serviert. Seitdem sie in einer Rundfunkreportage von dem krebserzeugenden Weichmacher Bisphenol A (BPA) in Kunststofffolien gehört hat, ist Plastik aus ihrem Lokal verbannt. »Mir liegt das Wohl meiner Kundschaft am Herzen«, erklärte Stella im Gespräch mit IPS.

Inzwischen schließen sich in dem westafrikanischen Land immer mehr Menschen der auch von der Regierung unterstützten Kampagne »Blätter statt Plastik« an. Patrick Akwa, Generalsekretär im Ministerium für Umwelt und nachhaltige Entwicklung, würdigte den Trend der Rückkehr zu traditionellem Verpackungsmaterial als einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. Die erste in Kamerun öffentlich verbreitete Warnung vor Weichmachern in Plastikfolien, Babyflaschen, beschichteten Blechdosen und Wasserflaschen stammte von Maurice Dikonta, Chemieprofessor an der Universität von Jaunde. Er forscht sei 15 Jahren über Kunststoffe und Polymere. »Die darin zugesetzten Weichmacher sind flüchtig und dringen in verpackte Lebensmittel ein«, berichtete er.

In Kamerun fanden die über Lokalradios verbreiteten Warnungen vor gesundheitsgefährdenden Kunststoffprodukten große Aufmerksamkeit. Dennoch fordert der Chemiker Dikonta Medien, Regierungsbehörden sowie politische, religiöse und traditionelle Führungspersönlichkeiten auf, sich landesweit den Aufklärungskampagnen über die gesundheitlichen Risiken von Plastikverpackungen für Lebensmittel anzuschließen.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal