Die verarschte Republik

Flattersatz von Ernst Röhl

Der Bundespräsident, eine moralische Instanz, ist in Stahlgewitter geraten. Sagt er. Sein Krisenmanagement, hören wir, sei miserabel. Er flunkert am laufenden Band, vielleicht lügt er sogar, und steckt bis Oberkante Unterlippe in seiner Glaubwürdigkeitslücke. Auch gegen die Pressefreiheit, die ein hohes Gut ist, hat er sich versündigt. Das Interview aber, das er ARD & ZDF gewährte, überzeugte seine Zuschauer. Davon, dass er noch im Amt ist, wenn auch nicht in Würden.

Manch einer wird dies bedauern, die Kölner Jecken aber sind häppi über die »Causa Wulff«, die ihnen jede Menge Lacher liefert. Die Büttenredner verklären Wulff zum Schlossgespenst von Bellevue, zum Schaf im Wulffspelz oder, weil er fest am Sessel klebt, zum Pattex-Präsidenten. Immer größer wird die Zahl der Feinde, die seinen Rücktritt fordern. Mit so was aber mag er sich nicht anfreunden, denn er genießt ja das »vollste« Vertrauen der Kanzlerin. Außerdem schreibt ...


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