Netzwerk gegen Gewalt entsteht

Landespräventionsrat zog erstmals Bilanz

  • Bernd Baumann
  • Lesedauer: 2 Min.
Anlässlich des einjährigen Bestehens des Landespräventionsrates kündigte der Vorstandsvorsitzende Jörg Schönbohm gestern die Bildung eines Netzwerk zwischen allen Gremien der »Sicherheitsoffensive Brandenburg« an. Dazu soll eine so genannte Präventionsdatenbank im Internet aufgebaut werden. Wie Schönbohm sagte, gelte es, alle Möglichkeiten der Prävention zu bündeln und stärker zu nutzen. Dem Landespräventionsrat gehören inzwischen 85 Vereine, Hochschulen, Kirchen, Träger von Sozialarbeit sowie öffentliche Einrichtungen und Institutionen an. Neben dem Kampf gegen den Extremismus von Rechts und Links setzt sich der Präventionsrat besonders für die Bekämpfung von Jugendstraftaten und Rauschgiftkriminalität sowie für den Opferschutz ein. Damit sei das Aufgabenfeld breit angelegt, sagte Schönbohm. Das Handlungskonzept des Gremiums umfasse inzwischen 25 Projekte und Maßnahmen. Für die Umsetzung stehen im laufenden Jahr 500000 Mark bereit. Diese Mittel hatte der Landtag bewilligt. Außerdem können zusätzlich nochmals bis zu 400000 Mark an Kofinanzierungsgeldern vom Bund abgerufen werden. Laut Schönbohm gibt es eine enge Zusammenarbeit zwischen dem Präventionsrat und der Universität Potsdam. Diese erarbeite gegenwärtig eine landesweite Bestandsaufnahme zu Kriminalitätsprävention, Gewalt und Fremdenfeindlichkeit. Gegenwärtig gebe es in Brandenburg 86 kommunale Präventionsräte. Außerdem engagierten sich inzwischen 860 Bürger ehrenamtlich in 107 kommunalen Sicherheitspartnerschaften. Zu den geförderten Vorhaben zählen auch die Wanderausstellung »Gegen sexuelle Gewalt an Kindern« sowie der Veranstaltungskalender »Drogenprävention 2001«. Finanziell unterstützt wird vom Präventionsrat ein Weiterbildungsprojekt der Fachhochschule Potsdam zum Themenfeld Konfliktmanagement für Polizeibeamte. Im Vorfeld der Gründung des Landespräventionsrates hatte es im vergangenen Jahr heftige Auseinandersetzungen gegeben. Mehrere SPD-Politiker sprachen sich damals offen gegen das von der CDU betriebene Projekt aus. Für Aufsehen sorgte ebenso das Kompetenzgerangel mit dem bereits seit Jahren bestehenden Aktionsbündnis gegen Gewalt, Ausländerfeindlichkeit und Fremdenhass. Schönbohm hatte das Gremium mehrfach scharf attackiert und ihm vorgeworfen, zu wenig gegen rechte Gewalt zu unternehmen.
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