Invasion vom Lande
Winterwetter und die Umwandlung von Weiden in Äcker treiben Saatkrähen in die Stadt
Die Rabenvögel wurden über Jahrhunderte als vermeintliche Schädlinge und Unglücksvögel verfolgt. Seit sie geschützt sind, hat ihr Bestand wieder zugenommen. Vor allem im Winter zieht es sie in die Städte.
Es ist derzeit jeden Morgen dasselbe faszinierende Naturschauspiel in Leipzig: Von ihren nächtlichen Schlafplätzen aus schwärmen Scharen von Saatkrähen auf Futtersuche in der Messestadt aus: Schulhöfe, Spielplätze, Parks, Gärten oder die Pferderennbahn im Süden sind bevorzugte Ziele. Dort halten sie Ausschau nach Abfällen, Engerlingen, Nüssen - was sich eben in dieser Jahreszeit an Fressbarem finden lässt. Auf bis zu 80 000 Vögel schätzt Leonhard Kasek vom Leipziger Umweltverein Ökolöwe die Zahl der Saatkrähen, die sich im Herbst in Leipzig einfinden. »In diesem Winter dürfte die Zahl der Saatkrähen aber um ein bis zwei Zehnerpotenzen niedriger sein«, schätzt das Leipziger Umweltamt. Grund ist die warme Witterung: Viele der Vögel sparen sich den kräftezehrenden Flug in die gewohnten Winterquartiere und bleiben näher bei ihren östlichen Brutgebieten.
Denn die meisten der nach Schätzungen des Dachverbandes Deutscher Avifaunisten (DDA...
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