Schöne Treppe aufwärts

Walter Herzog in Bad Frankenhausen

  • Marion Pietrzok
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.
»Burggartentreppe«, Radierung, 2011. Links: »Selbstporträt«, Zeichnung, 2005
»Burggartentreppe«, Radierung, 2011. Links: »Selbstporträt«, Zeichnung, 2005

Treppen, Stufen, Steige, Stege - in der freien Natur geschaute Lieblingsmotive des Radierers und Zeichners Walter Herzog. Die Titel der Blätter sagen manchmal, wie und wo es hingeht: »aufwärts« lautet oft das Adjektiv. Wiewohl die steinernen, erdigen oder knüppeligen Wege, Pfade, Brücken die Richtung der Begehbarkeit eigentlich nicht vorschreiben. Auf- oder absteigen, das ist eine Frage der Perspektive. Herzogs Blick geht in die Höhe, in die Ferne, fasziniert allein vom Übergang. Menschenleer die Szenerien, brüchiges Gemäuer, verfallene Hütten, gestorbene Bäume, Wurzelgeschlinge, Astnetze, Zweiggeflecht, Windflüchter, Weidenkrüppel, Meeresstrandweiten mit rundgeschliffenem Gestein. Hingegeben ans Eichendorffsche »Schweigt des Menschen laute Lust«.

Eiche, Lärche, Apfelbaum, pflanzliche Formationen, die verwachsen sind, manche zu bizarren Gespinsten, oder ein nackter Baumstamm, dem geschundenen Marsyas gleich - alles, was Herzog mit ...


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