Genervter Bankchef

Kommentar von Haidy Damm

  • Lesedauer: 1 Min.

Thilo Bode ist hartnäckig. Der Geschäftsführer der Verbraucherschutzorganisation foodwatch geht Josef Ackermann - seines Zeichens Chef der Deutschen Bank - auf die Nerven. Höflich, aber bestimmt hat er ihm mitgeteilt, dass er Ackermanns Aufforderung, doch bitte keine weiteren Schreiben zu schicken, nicht nachkommen werde. Und sendet gleich weitere Unterschriften, mit denen die Deutsche Bank aufgefordert wird, ihre Geschäftspolitik in Sachen Agrarspekulationen zu ändern. Das kratzt am Image, auch wenn die Deutsche Bank als Global Player bei vielen schmutzigen Geschäften mitmischt. Dennoch: Das Geschäft mit dem Hunger blüht und Ackermann steht in erster Linie an der Spitze des Konzerns, weil er gute Bilanzen vorweisen kann. Es ist zudem sein Job, mit höflichen Floskeln auf Anfragen wie die von Bode zu antworten: Er teile die »Betrübnis, dass viele Menschen auf dieser Welt immer noch in Armut leben und hungern müssen«. Es ist richtig gut vorstellbar, wie Herr Ackermann betrübt zu Hause sitzt und darüber sinniert, wie er die Welt etwas besser machen kann, oder? Deshalb ist es ein gutes Zeichen, dass seine Nerven etwas blank liegen und dieser Heuchelei hartnäckig weiter öffentlicher Druck entgegengesetzt wird.

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