1500 Flüchtlinge starben im Mittelmeer

Höchste Zahl an Todesopfern seit Beginn der Zählung 2006

  • Lesedauer: 1 Min.

Genf (epd/nd). Mehr als 1500 Flüchtlinge sind laut UNO im vergangenen Jahr im Mittelmeer ertrunken oder werden vermisst. Das sei die höchste Zahl an Todesopfern seit Beginn der Zählung 2006, teilte das Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Dienstag in Genf mit. Gleichzeitig sei so vielen Migranten wie nie die Überfahrt nach Europa geglückt. Etwa 58 000 Menschen gingen demnach an den südeuropäischen Küsten an Land, die meisten von ihnen in Italien, Griechenland und Malta.

Im vergangenen Jahr hätten besonders viele in Libyen arbeitende Migranten versucht, über das Meer vor dem Bürgerkrieg zu flüchten. Auch wegen des Umsturzes in Tunesien seien viele Menschen nach Europa geflohen. Es habe sich dabei vor allem um Wanderarbeiter aus den Ländern südlich der Sahara gehandelt, erklärte das UNHCR. Zudem seien viele Menschen vor dem Konflikt in Somalia nach Europa geflohen.

Das UNHCR unterstrich, etliche Migranten und Flüchtlinge hätten die Reise auf kaum seefähigen Booten angetreten. Sie bezahlten hohe Summen an Schlepper. Während der Überfahrten wendeten die Schmuggler oft Gewalt gegen die Passagiere an.

Der bisherige Höchststand von Menschen, die über das Mittelmeer Europa erreichten, sei 2008 mit 54 000 zu verzeichnen gewesen. 2009 und 2010 seien wegen verschärfter Grenzkontrollen und Seepatrouillen weniger Menschen in Europa angekommen.

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