Jede Runde ein Genuss

Biathlon: Neuner siegt am Holmenkollen, Peiffer wird Zweiter

  • Thomas Wolfer, SID
  • Lesedauer: 3 Min.

Magdalena Neuner feierte ihren 30. Weltcupsieg gemeinsam mit der Familie, Arnd Peiffer jubelte ganz allein über seinen zweiten Platz: Während die Rekordweltmeisterin zum Auftakt des Biathlon-Weltcups in Oslo im Sprint einmal mehr ihre Ausnahmestellung unterstrich, musste sich Peiffer einen knappen Monat vor der Heim-WM dem Russen Jewgenij Garanitschew nur um 0,7 Sekunden Rückstand geschlagen geben.

»Am Montag hatte ich noch erhöhte Temperatur, habe mich krank gefühlt und wusste nicht, ob ich überhaupt an den Start gehen soll. Aber ich habe die Kurve gekratzt, mich ins Bett gelegt und auskuriert«, sagte Neuner nach ihrem Sieg: »Am Ende war es ein perfekter Tag. Meine Eltern und meine Familie sind da, da habe ich mich jede Runde gefreut, an ihnen vorbeizufahren.«

In der ewigen Weltcup-Bestenliste liegt Neuner durch den Triumph - ihre zwölfte Podestplatzierung im 15. Saisonrennen - nach Siegen nun mit Uschi Disl gleichauf. Einzig die Schwedin Magdalena Forsberg (42 Erfolge) hatte noch öfter im Weltcup gewonnen. Zugleich baute Neuner durch ihren sechsten Saisonsieg vor Darja Domratschewa (Belarus) und der Norwegerin Tora Berger ihre Führung im Gesamtweltcup weiter aus.

Neuner leistete sich bei eisigen Temperaturen von minus zehn Grad genau wie Peiffer keinen Schießfehler und hängte die Konkurrenz in der Loipe scheinbar mühelos ab. »Ich bin einfach ganz hervorragend drauf und genieße jeden Wettkampf, so gut es geht. Ich will unbedingt so weitermachen«, sagte Neuner mit Blick auf die Weltmeisterschaften vor der eigenen Haustür in Ruhpolding (29. Februar bis 11. März): »Ich will viele Medaillen gewinnen. Dafür bin ich auf einem guten Weg.«

Auf dem sieht sich auch Peiffer. »Ich freue mich über jede Podestplatzierung riesig, so auch über diese hier. Der knappe Rückstand macht mir nichts aus, denn ich habe alles gegeben und habe mir nichts vorzuwerfen«, sagte der 24-Jährige aus Clausthal-Zellerfeld nach der starken Leistung über 10 Kilometer. »Wichtig ist, dass ich null Fehler geschossen habe und auf der Strecke meine beste Leistung gezeigt habe. Das ist mir gelungen.« Der Sprintweltmeister hatte vor dem Rennen mit einer Rachenreizung zu kämpfen, bekam die Probleme aber in den Griff und verwies Lokalmatador Emil Hegle Svendsen auf Rang drei. »Die kalten Temperaturen machen mir zu schaffen, da muss man sehr sensibel sein«, sagte Peiffer.

Ihren Teil zu einem starken deutschen Gesamtergebnis trug auch Andrea Henkel (Großbreitenbach) als starke Fünfte bei. Zudem kamen mit Franziska Hildebrand aus Clausthal-Zellerfeld (13.), Tina Bachmann (Schmiedeberg/15.) und Miriam Gössner (Garmisch/16) drei weitere DSV-Starterinnen unter die Besten 20. Bei den Männern gelang das Andreas Birnbacher (Schleching/12.) und Florian Graf (Eppenschlag/17.). Heute ist am Holmenkollen Ruhetag, am Sonnabend stehen die Verfolgungsrennen auf dem Programm.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal