Ende der Unantastbarkeit

Auch in Nordrhein-Westfalen steigt die Zahl der Museen, während die Bevölkerungszahl sinkt

  • Dorothea Hülsmeier, dpa
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Erst die Theater, jetzt die Museen: In Nordrhein-Westfalen ist wieder eine Spar- und Schließungsdebatte in der Kultur entbrannt. Da stellt sich für manche die Frage: Brauchen wir überhaupt so viele Museen?

Düsseldorf. Der Aufschrei war groß: Überlegungen der klammen Stadt Bochum, ihr Kunstmuseum zu schließen, trafen kürzlich auf wütende Proteste der Ruhrgebietsmuseen. 1,2 Millionen Euro könnten mit der Schließung des Bochumer Museums, das unter anderem ein Malewitsch-Konvolut und Werke von Expressionisten beherbergt, eingespart werden. Dass Museumschef Hans Günter Golinski während seiner Ansprache beim Neujahrsempfang des Hauses einen Schwächeanfall erlitt, trug noch zur Dramatik bei.

»Ich glaube nicht, dass irgendein Museum irgendeinen Stadthaushalt sanieren könnte«, sagt Volker Rodekamp, der Präsident des Deutschen Museumsbundes. »Aber die Zeiten, in denen die Museen sich darauf verlassen konnten, unantastbar zu sein, sind vorbei.«

Verkauf von Exponaten?

Noch ist im Fall Bochum nichts entschieden. Immer wieder sorgen aber Spardebatten in der Kultur für Schlagzeilen und öffentliche Proteste. Das könnte auch gewollt sein. Denn du...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.