nd-aktuell.de / 06.02.2012 / Sport / Seite 20

Weinbuch sucht Schanzen

Kombinierer zufrieden mit WM-Generalprobe

Die Wettkampfstätten in Val di Fiemme liegen den deutschen Nordischen Kombinierern. Nach drei Wettbewerben auf den WM-Anlagen von 2013 reisten die Schützlinge von Cheftrainer Hermann Weinbuch mit der Gewissheit ab, dass man sich nächstes Jahr weit vorn platzieren kann - wenn alles stimmt. »Ich denke, wir gehen alle mit einem positiven Gefühl in die WM-Vorbereitung für das nächste Jahr. Jeder Einzelne hatte hier sein persönliches Erfolgserlebnis, mannschaftlich waren wir hervorragend«, lobte Weinbuch und freute sich sogar, dass es nicht zum Sieg gereicht hat: »Es ist so eine alte Regel: Wer die Vor-WM-gewinnt, holt nichts bei den Titelkämpfen.« Die Defizite bei der Generalprobe können bis nächstes Jahr behoben werden.

Drei Sieger bei drei Wettkampfformen zeigten, dass es gerade auf den anspruchsvollen Anlagen in Predazzo und Lago di Tesero keine Selbstläufer geben wird. Im Penalty Race war der Johanngeorgenstädter Björn Kircheisen Zweiter hinter Weltcup-Spitzenreiter Jason Lamy Chappuis aus Frankreich. Den Team-Wettbewerb beendete das Duo Eric Frenzel/Fabian Rießle (Oberwiesenthal/Breitnau) nach einem taktischen Fehler hinter Sieger Norwegen und zwei französischen Teams auf Rang vier. Am Sonntag schließlich kam ein Trio mit Johannes Rydzek (Oberstdorf), Frenzel und Tino Edelmann (Zella-Mehlis) in einem Einzelwettbewerb auf die Plätze vier bis sechs. Den Erfolg sicherte sich der Japaner Akito Watabe.

Für Weinbuch gibt es die größten Probleme auf der Schanze. »Hier herrscht fast immer Rückenwind, es sei denn, man springt Abends oder es ist bewölkt. Das erfordert größere Dynamik beim Absprung, um auf Höhe zu kommen.« Er verwies auf Kircheisen: »Mit ihm müssen wir besonders arbeiten, wenn er endlich einmal eine Goldmedaille gewinnen will.« Dem Zufall will er nichts überlassen. »Wir müssen von dem Fakt ausgehen, dass bei der WM wie fast immer hier schönes Wetter ist. Also werden wir uns in der Vorbereitung auf die neue Saison verstärkt Schanzen suchen, wo Rückenwindbedingungen vorherrschen, und dort trainieren.« dpa