»Ein Großbetrieb sind viele kleine«

Ostdeutsche Landwirte wollen EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos bei Zuschüssen noch umstimmen

  • Hendrik Lasch, Schkeuditz
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Ostdeutsche Landwirte sind mit den EU-Vorschlägen für die künftige Agrarförderung unzufrieden. Sie fürchten Einbußen für große Betriebe. Ein Besuch in einer Agrargenossenschaft sollte den EU-Kommissar umstimmen.

Zuerst wurden Kühe besichtigt. Im Stall der Agrargenossenschaft in Cobbelsdorf im Landkreis Wittenberg durfte EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos dem Milchvieh dabei zusehen, wie es Berge von Kraftfutter verputzte. Für den gelernten Gartenbauexperten dürfte das kein neuer Anblick gewesen sein. Neu war indes womöglich, was Genossenschaftschef Horst Saage ihm über seinen Betrieb erzählte, der 2500 Hektar bewirtschaftet und 470 Milchkühe sowie 300 Jungrinder hält, dabei aber 50 Mitarbeiter beschäftigt - rechnerisch einen je 50 Hektar. Das, hatte Saage vorab betont, entspreche eigentlich einem Kleinbetrieb.

Es ist diese Sicht, die Ciolos bei seinem Besuch in Ostdeutschland nahe gebracht werden soll. Hier beobachten Landwirte mit großer Sorge die Pläne zur Neuausrichtung der Agrarpolitik, die Ciolos im Oktober vorgestellt hatte und die ab 2014 greifen sollen. Die Bauern befürchten finanzielle Einbußen, wenn, wie geplant, die Zuschüsse gekapp...


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