»Das Entscheidende ist der Strompreis«

EU-Kommissar Günther Oettinger erklärte auf einer Branchenmesse in Essen seine Energiepläne für Europa

  • Marcus Meier, Essen
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Ein Mann, eine Vision: Die Energiewende im Zeichen von Fukushima und Klimawandel - für EU-Kommissar Günther Oettinger soll sie wirtschaftsliberal, nicht zu ambitioniert, zentralistisch, paneuropäisch und im Interesse der Strom produzierenden und Strom verschlingenden Unternehmen erfolgen.

Am Rande der Essener Messe »E-world energy & water 2012« formulierte EU-Energiekommissar Günther Oettinger seine Vision vom »Energieeuropa«. Dieses ist markt- und konzerngeprägt, setzt auf Kohle und Atom.

»Das Entscheidende ist der Preis«, stellte Oettinger seine Position klar. Man könne Elektrizität schließlich nicht ansehen, ob sie aus einem Atom- oder Solarkraftwerk komme. Und bei Textilien werde »auch nach Preis gekauft«, trotz Kinderarbeit. Längst seien die Stromkosten in Deutschland zu hoch - was zur Abwanderung von Unternehmen führe. »Wir sind mitten in einem Prozess der Deindustrialisierung«, warnte der Christdemokrat ganz im Stile des Bundesverbandes der Deutschen Industrie. Oettinger durfte sich des Applauses sicher sein - schließlich redete er vor Managern von Energieversorgern. Man ist unter sich, hier auf dem »Führungstreffen Energie«, dem Präludium zur wichtigen Branchenmesse.

Im Gegensatz zu vielen Experten ...


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