Panzer im Stadtparlament

In Kassel will ein Friedensbündnis den Rüstungsexport aus der Stadt nach Saudi-Arabien stoppen

  • Michael Schulze von Glaßer
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Im nordhessischen Kassel kämpft ein Friedensbündnis gegen den Export von in der Stadt produzierten Kampfpanzern nach Saudi-Arabien. Ein Teil der Lokalpolitiker will das Thema lieber ignorieren.

»Keine Panzer«: Protest im Stadtparlament
»Keine Panzer«: Protest im Stadtparlament

Buhrufe von den Zuschauerrängen, Ermahnungen durch das Präsidium und ein um Worte ringender Oberbürgermeister: In der Kasseler Stadtverordnetenversammlung Ende Januar ging es turbulent zu. Das war der vorläufige, aber wohl nicht letzte Höhepunkt eines monatelangen Streits.

Nachdem im Juli 2011 bekannt wurde, dass in den kommenden Jahren 270 teilweise in Kassel hergestellte Kampfpanzer vom Typ Leopard 2A7+ nach Saudi-Arabien geliefert werden sollen, gründete sich in Kassel eine Initiative für den Stopp des Rüstungsexports. Die schweren Panzer sind besonders geeignet, um Aufstände - wie die während des »Arabischen Frühlings« 2011 - niederzuschlagen. Experten schätzen den Wert des Geschäfts auf mindestens 1,7 Milliarden Euro.

Unheilvolle Erfahrungen

Schon kurz nach Bekanntwerden des Rüstungsdeals gingen in Kassel im Sommer 2011 rund 250 Menschen bei einer kurzfristig organisierten Demonstration auf die Straße. Dabei erinnerten die ...


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