Streit um »Café Berta«

Immer öfter werden sogenannte Trinkräume von Privatfirmen betrieben - so auch in Dortmund

  • Tobias Fülbeck, epd
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Bundesweit gibt es immer mehr Trinkräume für Alkoholkranke in Problembezirken. In der Dortmunder Nordstadt ist es das »Café Berta«, betrieben von der European Homecare GmbH (EHC) mit Sitz in Essen. Doch diese ist bei Kennern der Problematik ziemlich umstritten.

Dortmund. Der letzte Halt im Leben von Klaus ist eine Flasche Bier. Seine Augen sind glasig, die Pupillen klein. Klaus sitzt im »Café Berta«, einem Trinkraum in der Dortmunder Nordstadt. »Ist schön warm hier«, lobt Klaus und zieht an seiner Zigarette. Sein Bier darf er wie alle Gäste selbst mitbringen. »Harter Alkohol und Saufgelage sind jedoch verboten«, erläutert Einrichtungsleiter Thomas Thanscheidt (44), ein gelernter Heilerziehungspfleger. Der Trinkraum in dem Problemviertel mit offener Alkoholiker-Szene eröffnete Anfang Januar.

»Wir bieten unseren Gästen eine Begegnungsstätte und einen geschützten Raum«, sagt Thanscheidt. Für die Beratungsgespräche ist Sozialarbeiterin Viktoria Kuhl (26) zuständig. Rund 70 Plätze bietet der kneipenähnliche Raum, in dem für kleine Centbeträge Snacks sowie Wasser, Tee und Kaffee angeboten werden. An einer Wand hängt ein Fernseher, nebenan steht ein Billardtisch.

Anwohner befürchten, das »Ca...


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