Joachim Gauck wird am 24. Januar 1940 in Rostock als Sohn eines Kapitäns geboren.
1951: Deportation des Vaters nach Sibirien. Erst 1955 kehrt er nach Rostock zurück.
1958 bis 1965: Gauck studiert Theologie in Rostock.
1965 bis 1982: Der Absolvent arbeitet bei der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburg als Vikar, dann als Pastor in Lüssow/Kreis Güstrow.
1970: Der Pastor wird in das Neubaugebiet Rostock-Evershagen versetzt und ist Rostocks Kreis- und Stadtjugendpfarrer. Die DDR-Staatssicherheit hat ihn seit 1974 im Blick. 1988 beschloss die Stasi die Einstellung des Operativen Vorgangs gegen Gauck (»Larve«). Es wird eingeschätzt, dass von Gauck »derzeit keine Aktivitäten ausgehen werden, die eine weitere Bearbeitung ... erforderlich machen«.
1982 bis 1990: Leiter der Kirchentagsarbeit in Mecklenburg.
1989: Gauck engagiert sich als ein Bürgerrechtler der letzten Stunde in der DDR-Opposition, wird von der Kirchenarbeit für das Neue Forum freigestellt. Im Jahr 2000 behauptete der letzte DDR-Innenminister Peter-Michael Diestel auf Grund von Erklärungen von MfS-Offizieren, Gauck sei ein Begünstigter des DDR-Regimes gewesen. Die juristischen Auseinandersetzungen endeten mit gütlicher Einigung.
1990: Wahl in die erste frei gewählte Volkskammer für das Neue Forum. Er wird »Sonderbeauftragter für die personenbezogenen Unterlagen des ehemaligen Staatssicherheitsdienstes der DDR«. Ab 3. Oktober machen ihn Bundespräsident von Weizsäcker und Kanzler Kohl zum »Sonderbeauftragten der Bundesregierung für die personenbezogenen Unterlagen des ehemaligen Staatssicherheitsdienstes«.
1991: Gauck wird »Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR«. Zehntausende verlieren durch das »Gaucken«, also die staatlich angeordnete Enttarnung ihrer Stasi-Kontakte, den Job.
1995: Gauck wird für weitere fünf Jahre »Bundesbeauftragter« und mit dem Bundesverdienstkreuz Erster Klasse ausgezeichnet. Er ist Ehrendoktor der Uni Rostock.
1998: Mitautor des »Schwarzbuch des Kommunismus«
2010: Nach dem Rücktritt von Bundespräsident Horst Köhler (CDU) wird der parteilose Gauck von SPD und Grünen für das Amt nominiert und unterliegt Christian Wulff (CDU). hei
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/219107.ein-pastor-mit-hoechst-politischen-ambitionen.html