Höhenrausch am Elbestrand

Der Unterhaltungskonzern SE will eine Seilbahn über den Hamburger Hafen ziehen - gegen die Pläne regt sich Widerstand

  • Susann Witt-Stahl, Hamburg
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Alpine Gefühle am Hamburger Hafen und Après Ski am Elbstrand? Die Stage Entertainment (SE) macht es möglich. Sie will eine Gondelbahnstrecke über die Elbe zu ihren Musical-Häusern bauen. Nicht nur viele St. Paulianer, sondern auch Beschäftigte von SE halten die Pläne des Konzerns für absurdes Theater und wollen nicht mitspielen.

Beschäftigte des Hamburger Operettenhauses protestieren gegen die Ausgliederung von Mitarbeitern durch den SE-Konzern.
Beschäftigte des Hamburger Operettenhauses protestieren gegen die Ausgliederung von Mitarbeitern durch den SE-Konzern.

Seit mehr als einem Jahrzehnt überzieht der Unterhaltungskonzern Stage Entertainment deutsche Großstädte mit standardisierten Musical-Produktionen. In Hamburg unterhält er bereits drei Spielstätten. Die renommierteste unter ihnen - das Operettenhaus Hamburg an der Reeperbahn - hat das Unternehmen im vergangenen Oktober von der Hansestadt gekauft. Gleichzeitig wurde der Bau eines vierten Musical-Hauses begonnen, direkt neben dem »König der Löwen«-Haus am Südufer der Elbe.

Aber das reicht dem Konzern noch nicht. Er will sich auch den Löwenanteil der Tourismus-Umsätze in dem sich zum Disneyland wandelnden Stadtteil St. Pauli sichern - oder, wie es im SE-Neusprech heißt, Hamburg um »eine einzigartige Attraktion bereichern«.

50 Millionen Euro

Die Vision des Unterhaltungskonzerns von der schönen neuen Welt in »St. Liederlich«, wie das ehemalige Hafenarbeiterquartier einst im Volksmund genannt wurde: eine 5,5 Kilometer lange Seilbahn,...


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