nd-aktuell.de / 25.02.2012 / Wirtschaft und Umwelt / Seite 9

Greenpeace besetzt Schiff von Shell

Umweltschützer machen auf Risiken der Ölsuche in der Arktis aufmerksam

Wellington (dpa/nd). Umweltaktivisten haben am Freitag in Neuseeland ein Ölbohrschiff besetzt, um gegen geplante Bohrungen im Sommer vor der Küste Alaskas zu protestieren. Mitglieder von Greenpeace gelangten im Hafen von Taranaki auf das von der Ölfirma Shell gecharterte Schiff »Noble Discoverer«, wie die Umweltschutzorganisation mitteilte. Sie enthüllten an dem Bohrturm ein Banner mit Aufschriften wie »Stoppt Shell« und »Schützt die Arktis«. Mit dabei sei die neuseeländische Schauspielerin Lucy Lawless aus der Fernsehserie »Xena: Warrior Princess«.

Shell ist nach Angaben von Greenpeace der erste internationale Ölkonzern, der in dem verwundbaren Ökosystem Arktis nach Öl sucht. Sollte das Unternehmen fündig werden, befürchtet Greenpeace, dass weitere Konzerne mit großen Investitionen nachziehen und damit die Heimat für Eisbären, Narwale, Polarfüchse und andere Tiere zerstöre. »Mit dieser Aktion wollen unsere Kollegen Shell daran hindern, in der Arktis nach Öl zu bohren. Ein Ölunfall würde dieses einmalige Ökosystem zerstören, eine Beseitigung des Öls ist in dieser Region so gut wie unmöglich«, sagte der deutsche Greenpeace-Sprecher Kai Britt vor Ort.

Die Polizei war am Nachmittag an Bord, um mit den Demonstranten zu reden, unternahm aber vorerst nichts. Den Demonstranten wird unerlaubtes Betreten des Schiffes vorgeworfen. Die Besetzer wollten über Nacht an Bord bleiben. Eine Shell-Sprecherin behauptete, die Aktivisten hätten die Crew des Schiffes in Gefahr gebracht.

Zeitgleich zu der Schiffsbesetzung in Neuseeland startete Greenpeace im Internet eine Mitmachaktion. Unterstützer der Protestaktion können eine Protestmail unter www.greenpeace.org[1] an den verantwortlichen Geschäftsführer von Shell, Peter Voser, verschicken.

Links:

  1. http://www.greenpeace.org