Nächstes hartes Urteil gegen Dynamo Dresden

Pokalausschluss vom Tisch, doch finanzieller Schaden bleibt

  • Tina Hofmann und Sandra Degenhardt, dpa
  • Lesedauer: 2 Min.

Dem Fußball-Zweitligisten Dynamo Dresden drohen durch das geänderte DFB-Urteil wegen der Ausschreitungen seiner Fans beim Pokalspiel in Dortmund Einbußen von über 400 000 Euro. Das Bundesgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hatte am Donnerstagabend den Ausschluss der Sachsen aus dem kommenden Pokalwettbewerb aufgehoben. Stattdessen wurde der Klub zu einem »Geisterspiel« in der 2. Bundesliga, einer Auswärtspartie ohne eigene Anhänger und einer Geldstrafe von 100 000 Euro verurteilt.

Bei einem Pokalbann hätten die Dresdner durch das Fehlen allein in der ersten Runde Fernseheinnahmen von 125 000 Euro verloren. Der Verein hatte Einspruch gegen den Ausschluss eingelegt.

»Auch wenn wir erneut ein sehr hartes Urteil hinnehmen müssen, werten wir die Abmilderung und das damit verbundene Zeichen als Erfolg«, sagte Präsident Andreas Ritter. Ob es für Dresden am Ende der richtige Weg war, wird sich zeigen. »Wenn man im Pokal die dritte Runde erreicht, hat die Revision etwas gebracht«, sagte der Präsident des Nordostdeutschen Fußballverbandes, Rainer Milkoreit.

Auch die neue Strafe trifft Dynamo hart. Zu den 100 000 Euro Strafe kommt der Verlust der Einnahmen aus dem unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindenden Spiel gegen Ingolstadt am 11. März hinzu. Die Einbußen werden zwischen 200 000 und 300 000 Euro liegen. Zudem müssen die Dresdner noch einen Ausgleich von mehreren Zehntausend Euro an Eintracht Frankfurt leisten, da am 16. März keine Dresdner Anhänger mitreisen dürfen. »Diese Strafe muss eine deutliche letzte Warnung an den Verein sein«, hatte der Vorsitzende Richter Goetz Eilers das Urteil begründet.

Dynamos Präsident Ritter hofft nun auf Hilfe der Fans: »Wir brauchen die Unterstützung unseres treuen Anhangs, um zu verhindern, dass uns in Zukunft eine kleine Minderheit noch mal derart drastisch schadet.« Im Internet starteten Fans bereits eine Umfrage, ob die Anhänger für das Heimspiel gegen Ingolstadt virtuelle Tickets kaufen würden. Der Zuspruch ist groß.

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