Hin und her

In den Kulissen

  • Sarah Liebigt
  • Lesedauer: 2 Min.

Zuweilen sogar leidenschaftlich wacht der Bund der Steuerzahler im Dienste des Gemeinwohls über Transparenz bei Zuwendungen an Politiker. Das nahmen sich die Abgeordneten der LINKEN zu Herzen. »Namentlich adressiert und kostenfrei« sei nun »unbestellt« das Magazin »Der Steuerzahler« bei den Fraktionsmitgliedern eingegangen, staunte deren Vorsitzender Udo Wolf. Gar »verwundert und befremdet« äußerte er sich in einem Brief an den Vorstandsvorsitzenden des Bundes. Denn beigelegt war eine Werbung, die mit einem realen Cent versehen eine Bildungsreise in die Türkei verhieß. Eine an die einzelnen Abgeordneten adressierte »Spende« hätte er nicht erwartet. Ebenso wenig den beiliegenden »Wertgutschein für Sie als Leser von DER STEUERZAHLER im Wert von: 670,- Euro pro Person.« Udo Wolf erklärte Verzicht auf das Bargeld und den Wertgutschein. Die 19 »Glücks-Cent« sandte er »zu Ihrer eigenen Verwendung« zurück.

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Hin und her geht es auch im Abgeordnetenhaus. Dort sorgt die Sitzordnung im Hauptausschuss für Unmut. Denn die Koalitionspartner SPD und CDU wollen nicht nebeneinander sitzen. Soweit die Tatsache, die für fröhliches Spekulieren sorgt. Wollen sie sich gegenseitig stets im Auge behalten können? Wollen, können sie nicht miteinander? Nun drängeln sich, Ellbogen an Ellbogen, die Fraktionen von SPD, Piraten und LINKE auf der einen Seite, während gegenüber CDU und Grüne quasi meterweise Platz haben. Dem Flurfunk nach legten die Grünen Wert darauf, nicht auf einer reinen Oppositionsbank zu sitzen. Rot-Orange-Rot jedenfalls blickt schon jetzt voll Frohsinn auf die Zeit der stundenlangen Sitzungen.

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