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Pakistan will nicht mehr Flüchtlinge

  • Lesedauer: 2 Min.

Peshawar (IPS). In der pakistanischen Provinz Khyber Pakhtunkhwa an der Grenze zu Afghanistan wollen die Behörden strikter gegen illegale Zuwanderer aus dem Nachbarland vorgehen. Sie haben die Zentralregierung um Erlaubnis gebeten, die Situation in die eigene Hand zu nehmen. Laut dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) leben in Pakistan legal rund 1,7 Millionen afghanische Flüchtlinge. Hinzu kommen nach Erhebungen des Innenministeriums etwa 400 000 Afghanen ohne Papiere.

Das Nachbarland erscheint vielen Afghanen als einziger Ausweg aus einem Leben, das von Armut und Verfolgung gekennzeichnet ist. Haji Dost Muhammad von der Dschirga Afghanischer Flüchtlinge berichtet, dass die Menschen nicht in ein Land zurückkehren wollten, wo es weder Strom und Wasser noch Bildungsmöglichkeiten gebe. »Unsere Kinder sind hier geboren und aufgewachsen. Sie wollen nicht zurück, weil sie in Pakistan etwas lernen können.«

Viele Pakistaner sind der Meinung, dass sie die Last einer Flüchtlingsschar tragen müssen, die auf dem lokalen Arbeitsmarkt eine Konkurrenz darstellt und für den Anstieg der Kriminalität verantwortlich gemacht wird. Die Ermittlungsbehörde FIA und die Polizei sind mit ihrem Vorhaben, Menschen ohne Papiere nach dem Ausländergesetz zur Rechenschaft zu ziehen, bisher nicht weitergekommen. In Khyber Pakhtunkhwa wird der Ruf nach einer Einwilligung der Zentralregierung lauter, künftig alle Afghanen ohne Aufenthaltsgenehmigung aus der Region deportieren zu dürfen. Im Januar 2011 hatte sich jedoch eine Drei-Parteien-Kommission aus Vertretern des UNHCR, Pakistans und Afghanistans darauf verständigt, dass die Aufenthaltsbewilligung für afghanische Flüchtlinge um zwei Jahre verlängert wird.

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