Geheimsache Ostdeutschland

Kanzleramt hält Gutachten zur wirtschaftlichen Entwicklung in den Neuen Ländern zurück

  • Fabian Lambeck
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Das Bundeskanzleramt verhindert seit einem Jahr die Veröffentlichung einer brisanten Studie. Darin bezweifeln die Autoren, dass der Osten jemals zu den Alten Ländern aufschließen werde. Zudem fordern sie eine radikale Wende bei der bisherigen Förderpolitik für die Neuen Länder.

Es sollte eine »umfassende Bestandsaufnahme der wirtschaftlichen Entwicklung in Ostdeutschland seit der Wiedervereinigung« werden. Das für die Neuen Länder zuständige Bundesinnenministerium hatte das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) mit dieser Aufgabe betraut. Zusammen mit Kollegen aus fünf weiteren Forschungseinrichtungen machten sich die Hallenser ans Werk. So entstand die 160-seitige Studie: »Wirtschaftlicher Stand und Perspektiven für Ostdeutschland«. Doch offenbar sind die Perspektiven nicht besonders rosig. Wie die »Frankfurter Allgemeine Zeitung« am Montag berichtete, soll das Bundeskanzleramt den Bericht seit Januar 2011 unter Verschluss halten.

Wovor hat man Angst? Die Gutachter konstatieren nüchtern, dass die Neuen Länder wirtschaftlich wohl niemals zu den Alten Ländern aufschließen werden. Deutlichstes Indiz: Die Aufholfortschritte seien ...


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