Der Zufall führt das Zepter
365 Tage John Cage in der Akademie der Künste Berlin
Es geht spielend, das Jahr des 100. Geburtstages und 20. Todestages von John Cage zu bespielen. Man muss sich an fast nichts halten. Das meiste ist dem Zufall überlassen. Musiker, Sprecher, Sänger, Choreografen, Inszenatoren, auch Veranstalter und Zuhörer, die Techniker, Tonmeister bestimmen, wer Cage ist, wie er klingt, ob die Violinen singen oder schweigen, ob auf eine Note fünfzig Instrumente kommen oder keines. Vieles, wenn nicht das meiste liegt in ihrer Hand. Welch eine Möglichkeit.
Allerdings mit vielerlei Tücken. Voran das Identitätsproblem. Stammt, was da allerorten tönt, von Cage? Das kann doch jeder. Sein Work in progress schert das nicht. Kein Personalstil. Tausende Notenblätter, Skizzen sind überliefert. Deren Wert gehört zum Besten, was seine Werkstatt birgt. Die Akademie der Künste Berlin stellt zur Zeit Konvolute davon aus. Außerdem zeigt sie Filme, in denen diese Materialfülle sichtbar wird. Schon 2011 gab es Cage-...
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