nd-aktuell.de / 24.03.2012 / Wirtschaft und Umwelt / Seite 9

BP darf vor Schottland bohren

Ölkonzern plant Tiefseeförderung

London (dpa/nd). Der Ölgigant BP hat von der britischen Regierung die Genehmigung für umstrittene Ölbohrungen in der Tiefsee vor den schottischen Shetland Inseln bekommen. Das gab das Energieministerium in London am Donnerstag bekannt. Die Ölquelle North Uist Well liegt 125 Kilometer nordwestlich der Shetlands. Das Meer ist dort mehr als 1200 Meter tief. »Öl und Gas spielen eine gewichtige Rolle in unserer Volkswirtschaft und leisten einen signifikanten Beitrag zu unserer Energiesicherheit«, sagte der britische Energie-Staatssekretär Charles Hendry. Die Ausbeutung der Vorkommen dürfe aber nicht auf Kosten der Sicherheit und der Umwelt gehen. BP, das 2010 bei der Explosion seiner Tiefsee-Bohrinsel »Deepwater Horizon« im Golf von Mexiko ein Desaster erlebte, begrüßte die Entscheidung der Regierung. Es sei selbstverständlich für BP, dass die Arbeiten sicher und verantwortungsvoll ausgeführt würden.

Umweltschützer kritisierten die Entscheidung. Finanzminister George Osborne habe erst gestern Steuererleichterungen für die Ölindustrie in Milliardenhöhe versprochen. Nun werde eine Bohrgenehmigung erteilt, beklagte Richard Dixon von der Umweltorganisation WWF. Damit entferne sich Großbritannien immer weiter von seinen Klimazielen.