Beratungsstelle ohne Chefin

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(epd). Nach wenigen Wochen Arbeit hat die Leiterin der neu eröffneten Berliner Beratungsstelle für ehemalige Heimkinder bereits wieder gekündigt. »Ich halte es für unverantwortlich, bei den Betroffenen Hoffnungen zu wecken und sie dann nicht zu erfüllen«, sagte die Sozialpädagogin und Traumafachberaterin Daniela Gerstner am Sonntag zur Begründung.

Die Beratungsstelle war am 19. Januar von Jugendsenatorin Sandra Scheeres (SPD) eröffnet worden. Opfer der Heimerziehung in der frühen Bundesrepublik können seit Jahresanfang Anträge auf finanzielle Hilfen stellen. Dafür wurde in jedem Bundesland mindestens eine Beratungsstelle eingerichtet. In Berlin haben sich in den ersten drei Monaten bislang rund 250 Betroffene gemeldet. »Wir platzen ziemlich aus den Nähten mit den Anfragen, ohne dass grundlegende Fragen bereits geregelt sind«, sagte Gerstner. Die drei Mitarbeiter sollen frühere Heimkinder bei ihren Anträgen auf Leistungen aus dem bundesweit eingerichteten Fonds unterstützen. Vielfach müssten sie aber auch psychologische Hilfe leisten, fügte Gerstner hinzu. In dem Fonds stehen insgesamt 120 Millionen Euro zur Verfügung.

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