nd-aktuell.de / 02.04.2012 / Kultur / Seite 15

MOSEKUNDS MONTAG

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Wolfgang Hübner
Herr Mosekund stand am Bahnhof, um den Zugverkehr zu beobachten, als er eine ältere Dame sah, die sich mit einem großen Koffer abmühte. Herr Mosekund eilte hinzu, nahm der Dame das schwere Gepäckstück ab und trug es zum Bahnsteig. Die Dame drückte ihm mit der Bemerkung »Ein kleines Trinkgeld, junger Mann« eine Banknote in die Hand. »Ich trinke eher selten«, antwortete Herr Mosekund, »ich denke lieber.« - »Soso«, entgegnete die Dame und riss den Schein wieder an sich. »Denken kostet nichts.«