Zu spät angefangen

Heimstarke Hannoveraner gewinnen 2:1 gegen Borussia Mönchengladbach

  • Christoph Stukenbrock, SID
  • Lesedauer: 2 Min.

Borussia Mönchengladbach geht im Rennen um die direkte Qualifikation zur Champions League auf der Zielgeraden die Puste aus. Eine Woche nach dem 1:2 gegen 1899 Hoffenheim ließ der fünfmalige deutsche Meister durch ein 1:2 (0:0) bei Hannover 96 im Fernduell mit Schalke 04 weitere Punkte liegen und verpasste den Sprung auf Platz drei. 96 hingegen kletterte durch den Sieg auf den fünften Platz und hat nun beste Karten im Kampf um einen erneuten Platz in der Europa League.

Die Tore für Hannover erzielten die Stürmer Didier Ya Konan in der 57. und Mame Diouf in der 77. Minute. Gladbach kam nur noch zum Anschlusstreffer durch Havard Nordtveit (78.). Die Borussia gerät mehr und mehr unter Druck: Mit nur einem Sieg aus den letzten sechs Spielen verliert das Team von Trainer Lucien Favre das Ziel langsam aus den Augen.

Hannover bleibt hingegen zu Hause eine Macht. Die Niedersachsen sind als einzige Mannschaft in der Bundesliga im eigenen Stadion in dieser Saison ungeschlagen. Das Team von Trainer Mirko Slomka holte in der Arena am Maschsee zuletzt 13 von 15 möglichen Punkten.

»Die erste Halbzeit war zäh, wir sind nicht gut reingekommen. Es war sehr schwer, sich Torchancen zu erarbeiten. In der zweiten Halbzeit ist es einfach sehr gut gelaufen für uns«, sagte Slomka erleichtert, während sein Gladbacher Kollege Favre sehr enttäuscht war: »Wir haben zu spät angefangen zu spielen. Vorher haben wir zu wenig Tempo gezeigt und viel zu viele technische Defizite.«

Gladbach präsentierte sich lange harmlos: kaum Ideen in der Offensive, mangelnde Präzision im Abspiel und zu wenig Zug zum Tor. Ein Flachschuss von Filip Daems, den 96-Keeper Ron-Robert Zieler ohne Probleme aufnehmen konnte (14.), und ein Distanzschuss von Nordtveit, der weit über den Kasten ging (34.) - mehr hatte Gladbach im ersten Abschnitt nicht zu bieten. Die Stürmer Marco Reus und Igor De Camargo waren bei Hannovers Verteidigern gut aufgehoben.

Weil auch Hannover zunächst nur wenig Elan im Angriffsspiel zeigte, sahen die 49 000 Zuschauer eine langweilige erste Halbzeit. Lediglich ein abgefälschter Versuch von Jan Schlaudraff (33.) und ein Fernschuss aus 35 Metern von Christian Schulz (40.) sorgten für einen Hauch von Gefahr.

Auch im zweiten Abschnitt bot sich zunächst das gleiche Bild. Bis auf zwei zaghafte Versuche des Nationalspielers Reus (68. und 70.) passierte vor dem 96-Tor kaum etwas. Hannover blieb durch Konter stets gefährlich. Die Strapazen des Europacup-Spiels am vergangenen Donnerstag bei Atlético Madrid (1:2) waren den Gastgebern allerdings anzumerken. Oft fehlte es beim finalen Pass an der nötigen Genauigkeit. Zum Sieg reichte es dennoch.

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